Der MotoGP™ sind Innovationen nicht fremd. Während die Fahrer, Teams und Hersteller in Jerez ihre eigenen Tests durchführten, wurde auch die nächste Phase eines langfristigen Projekts eingeläutet, welches darauf abzielt, eine Funkverbindung mit den Fahrern herzustellen, während sie auf der Strecke sind.
Eine erste Version wurde bereits 2020 in Misano getestet, in dieser Saison werden nun zwei neue Systeme getestet. Eine Variante wird um die von den Fahrern verwendeten Ohrstöpsel herumgeführt, die andere Variante wird direkt ins Ohr gesteckt. Komfort, Geräuschentwicklung, Funktionsfähigkeit und Fehlerquote sind spielen eine große Rolle. Einige Fahrer haben die Funksysteme bereits getestet, um ihr Feedback zu geben.
In der aktuellen Phase konzentriert sich das Projekt auf die weitere Verbesserung der Kommunikation zwischen der Rennleitung und den Fahrern auf der Strecke, indem aufgezeichnete Nachrichten an die Fahrer gesendet werden. Die schnellere Übermittlung von Informationen über potenzielle Gefahren oder veränderte Bedingungen ist ein weiterer Schritt in Richtung Sicherheit für die Fahrer.
Carlos Ezpeleta, der Chief Sporting Officer bei Dorna Sports kommentierte: „Wir arbeiten sehr eng mit den Fahrern und den Teams zusammen. Die Kommunikation mit den Fahrern durch die Rennleitung war in den letzten Jahren eine Priorität. Im Jahr 2020 beschwerten sich die Fahrer über die Sichtbarkeit der Flaggen. Sie sollten besser informiert werden können, was auf der Strecke passiert und vor Flaggen, Regen oder Zwischenfällen gewarnt werden. Die Fahrer fühlten sich mit der ersten Version des Funksystems nicht wohl und waren unzufrieden mit dem Geräuschpegel. Daher hatten wir uns für LED-Paneele entschieden, die seit letztem Jahr für alle Strecken vorgeschrieben sind. Die Fahrer sind damit sehr zufrieden, und ich denke, wir haben große Fortschritte und Entwicklungen gemacht, was die Flaggen im Allgemeinen betrifft, sowie die Übermittlung von Informationen der Fahrer während der Rennen und der Trainings. Wir sind also sehr glücklich mit den LED-Tafeln.“
Er fuhr fort: "Dennoch war es für uns wichtig, den Fahrern weiterhin zu helfen und mit ihnen zu kommunizieren, während sie fahren. Die nächste Phase bestand für uns daher darin, das Projekt der Funk- und Audiokommunikation wieder in Angriff zu nehmen. Das ist eine ziemliche Herausforderung für uns, denn im Gegensatz zu Autorennen sind die Helme bei Motorradrennen sehr eng, und die Motorräder sind viel lauter. Es gibt deutlich mehr Bewegung - die Fahrer müssen sich auf dem Motorrad frei bewegen können, also ist es viel schwieriger. Außerdem muss die Rennleitung mit dem Fahrer selbst kommunizieren können, nicht über das Motorrad. Es gibt also einige Dinge, an denen wir noch arbeiten müssen, aber wir sind sehr zufrieden.“
"Wir testen zwei Systeme. Wie jeder weiß, tragen die Fahrer wegen des Geräuschpegels Ohrstöpsel, daher passt das System dort gut hinein. Einige Fahrer haben bereits diese Version ausprobiert und fühlen sich wohl, deshalb haben wir während des Tests vorab aufgezeichnete Funksprüche gesendet. Die Idee ist, dass das System in Zukunft durch GPS-Marker getriggert wird, sodass die Fahrer rechtzeitig gewarnt werden, wenn sie sich einem Bereich mit gelber Flagge, Regen oder rutschigem Untergrund nähern. Das System sollte ziemlich fortschrittlich sein, was die Informationen und den Zeitpunkt der Weitergabe an die Fahrer angeht. Die zweite Variante des Systems ist so ausgelegt, direkt ins Ohr zu gehen, aber nach den Tests denken wir, dass das andere System besser ist.“
"Aktuell werden lediglich vorab aufgezeichnete sicherheitsrelevante Meldungen von der Rennleitung an die Fahrer weitergegeben, jedoch sehe ich ein großes Potenzial für Erweiterungen in den kommenden Jahren. Im Moment ist nur einseitige Kommunikation geplant. Zu einem späteren Zeitpunkt, wenn die Teams einverstanden sind und wenn sich die Fahrer mit dem System wohler fühlen, wird es sich wahrscheinlich zu einer Zwei-Wege-Kommunikation zwischen den Fahrern und der Rennleitung oder den Teams und den Fahrern weiterentwickeln. Die Fahrer haben bereits eine Menge Arbeit mit ihren Motorrädern, also warten wir ab, was mit den technischen Vorschriften passiert. Auf jeden Fall wird es in den nächsten Saisons viele Innovationen geben!“
"Es ist auch sehr interessant für uns, die Crash-Dynamik zu studieren und GPS-Systeme an den Fahrern zu haben, um zu sehen, wie sie rutschen, wo sie landen, um weiter an der Verbesserung der Sicherheit zu arbeiten. Das ist der Grund, warum wir im Rahmen des Audiokommunikationsprojekts mit der Sicherheit beginnen. Die vollständige Einführung hängt von verschiedenen Faktoren ab und wird sicherlich nicht vor dem Start 2024 in Katar erfolgen - aber erst, wenn die Fahrer sich damit sicher fühlen. Auf der Softwareseite gibt es noch viel zu tun.“
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