Neues Reifendruckkontrollsystem wird in Silverstone eingeführt

Es wurde bestätigt, dass das neue System ab dem British GP zum Einsatz kommt - was mögliche Strafen für die MotoGP™-Klasse bedeuten kann

Das MotoGP™ Reifendruckkontrollsystem ist bereit zur Einführung! Auf Anfrage des Technischen Direktors der MotoGP™ haben die FIM MotoGP™ Stewards bestätigt, dass das System ab dem Monster Energy British Grand Prix sowohl beim Tissot Sprint als auch beim MotoGP™ Grand Prix Rennen eingesetzt wird. 

Technische Verstöße führen normalerweise zur Disqualifikation von der Session oder dem Rennen, aber da das System für die MotoGP™ Klasse neu ist und mitten in der Saison eingeführt wird, haben sich die Stewards auf ein milderes Strafmaß geeinigt. Um sicherzustellen, dass die Strafen auch im Sprint oder Grand Prix gelten, wenn der Reifendruck nicht den Vorgaben entspricht, werden die Zeitstrafen nach dem Rennen ausgesprochen.

Die Strafen lauten wie folgt:

·       1. Vergehen: Verwarnung 
·       2. Vergehen: Dreisekündige Zeitstrafe
·       3. Vergehen: Sechssekündige Zeitstrafe 
·       4. Vergehen: Zwölfsekündige Zeitstrafe

Sobald sich die Teams mit dem System vertraut gemacht haben, soll die Standardstrafe für technische Verstöße verhängt werden: die Disqualifikation. Aber noch nicht! Ab Silverstone und bis auf Weiteres werden die obigen Zeitstrafen verwendet.

Michelin
Michelin

Willst du mehr wissen? Hier sind einige häufig gestellte Fragen:

Was ist das Reifendruckkontrollsystem?

Es ist ein neues Reifendrucküberwachungssystem, das sicherstellen soll, dass alle MotoGP™-Maschinen die vom offiziellen Reifenlieferanten der MotoGP™, Michelin, festgelegten Druckwerte einhalten. Der Reifendruck ist ein sehr empfindlicher Wert und die Messwerte schwanken während eines Rennens und sogar an verschiedenen Stellen der Rennstrecke sehr stark. Außerdem müssen die Sensoren in dieser ersten Phase des Systems vor und nach dem Rennen überprüft werden, um sicherzustellen, dass sie richtig eingestellt sind. Bisher haben die Teams ihre eigenen Sensoren von verschiedenen Anbietern verwendet, um den Reifendruck zu überprüfen. Jetzt gibt es ein einheitliches System für das gesamte MotoGP™-Starterfeld.

Das mit den Herstellern abgestimmte System sieht vor, dass die Reifen während eines bestimmten Prozentsatzes der Runden in einem Sprint oder Rennen einen bestimmten Druck aufweisen müssen. Der Mindestdruck ist je nach Vorder- und Hinterreifen unterschiedlich und kann sich von Strecke zu Strecke unterscheiden.

Wie wurde das System getestet?

Im Jahr 2022 erklärten sich alle Hersteller der Königsklasse bereit, nach jeder Veranstaltung vollständige Reifendaten auszutauschen, um dieses einheitliche System zu entwickeln. Dann wurde das System in der ersten Jahreshälfte 2023 getestet, um es zu validieren und sicherzustellen, dass es zuverlässig ist. 

Warum jetzt?

Wie mit der MSMA - dem Herstellerverband - vereinbart, sollte das einheitliche System frühestens in Jerez 2023 eingeführt werden. Die Tests wurden während der GPs von Spanien und Frankreich sowie während des Triple Headers der MotoGP™ in Mugello, auf dem Sachsenring und in Assen fortgesetzt. Das System ist nun bereit für die Umsetzung, die beim britischen GP beginnen wird.

Nur für die MotoGP™?

Ja, das neue Reifendruckkontrollsystem und seine Durchsetzung gelten nur für die MotoGP™-Klasse.  

Allerdings gibt es auch in den Klassen Moto2™ und Moto3™ sowie in der FIM Enel MotoE™ World Championship einen Mindestreifendruck.

Gilt der Mindestdruck in jeder Session?

Nicht in dieser ersten Phase der Einführung. Wenn das System ab dem britischen GP eingeführt wird, gilt es nur für den Tissot Sprint und das MotoGP™ Grand Prix Rennen.

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